von Gerd Matalla
Schon vor einigen Wochen kam Sven Donath und mir der Gedanke am Brockenlauf teilzunehmen. Das war nämlich fast exakt die Strecke von Ilsenburg zum Brocken hoch, die wir in den letzten Jahren so oft als Trainingsstrecke für Bergtraining genutzt hatten. Ein paar Unterschiede gab es allerdings schon:
Zur Strecke kam ein Stück durch den schönen Ort Ilsenburg hinzu, weil Start und Ziel auf dem Markt waren. Insgesamt 26,2 km. Kein Problem, aber:
Die Strecke verlief „andersrum“, d.h. den etwas sanfteren Anstieg, den wir sonst im Training hochwärts liefen, ging es hier bergab. Und das richtig steile Stück, über den berüchtigten Betonplattenweg, ging es hier hochzu.
Immerhin waren das auf den letzten 3 km vor dem Gipfel 400 der insgesamt 890 Höhenmeter mit Steigung bis zu 20%.
Dazu entfiel unsere sonst obligatorische Pause oben im Brockenrestaurant. Und überhaupt diesmal alles in Renntempo.
Ok, alles kein Problem, wir machen mit.
Sehr schön, dass sich auch einige unserer Frauen begeistern ließen: Claudia, Manuela, Bärbel, Conny, Petra. Sie entschieden sich für die etwas „vernünftigere“ Strecke über 9,6 km.
Die Strategie für Sven und mich war, möglichst kräftesparend auf den Gipfel zu kommen, um mit noch einigermaßen Kondition von den folgendem 14 Bergab-Kilometern profitieren zu können. Klar war von vornherein, dass der Betonplattenweg gegangen wird.
So kam es dann auch. Dort lief keiner mehr um uns herum. Man versuchte sich in zügigem Gehen der Gipfelhöhe von 1140 m zu nähern. Nach gut 1:20 Std. waren wir oben, Sven 2 min nach mir.
Ab hier bergab. Es waren zwar jetzt andere Stellen in den Beinen, aber weh tat es genauso. Die meisten Streckenabschnitte musste man bremsen um nicht zu stürzen. Nur teilweise konnte man das Gefälle richtig für Geschwindigkeit nutzen. Die Strategie funktionierte aber und so konnen wir mit noch einigermaßen Kraft hier einige überholen. Auf den letzten Kilometern wurde es dann etwas flacher und das Laufen ging etwas mehr in gewohntere Bewegungen über. 3 km vor dem Ziel kam plötzlich Sven an mir vorbeigeschossen. Damit hatte ich nicht gerechnet. Im Ziel, das wir wohlbehalten erreichten, hatte er über eine Minute Vorsprung.
Selten habe ich mich über so eine Niederlage gefreut. Aber in letzter Zeit habe ich so oft mit Sven zusammen trainiert, d.h. eigentlich nur einen kleinen Teil seiner Berlin-Marathon-Vorbereitung begleitet. Er hat die letzten Wochen jeweils über 80 km gemacht. Das muss man erst mal durchhalten und dieses heutige Ergebnis von 2:22 Std. hat er sich sehr verdient.
Unsere Frauen haben die 9,6-km-Runde auch alle gut bewältigt. Die war mit ihren 260 Höhenmetern ja auch nicht ohne. Natürlich waren sie lange vor uns im Ziel und haben auf uns gewartet. Danke dafür.
Am Ende haben wir uns dann alle noch ein Brockenlauf-Shirt gekauft und gleich mal das nächste Brocken-Bergtraining beschlossen. Dort wollen wir dann alle von Ilsenburg zum Gipfel hoch – mit den Brockenlauf-Shirts.
Ergebnisse
Platz AK | Name | AK | Verein | Zeit |
10 | BENDIG , Bärbel | W50 | SV 1916 Beuna | 1:04:08 |
7 | DONATH, Claudia | W45 | SV 1916 Beuna | 0:57:54 |
11 | KNOCHE, Conny | W50 | SV 1916 Beuna | 1:04:09 |
17 | MORGENSTERN, Manuela | W50 | SV 1916 Beuna | 1:10:05 |
4 | SIELER, Petra | W60 | SV 1916 Beuna | 1:10:04 |
23 | DONATH, Sven | M40 | SV 1916 Beuna | 2:22:08 |
10 | MATALLA, Gerd | M55 | SV 1916 Beuna | 2:23:19 |