am 13. April 2025
Eine Betrachtung zu Laufschuhen
Was zieht man eigentlich für Schuhe zum Laufen an?
Sie sollen bequem sein, keine Blasen nach ein paar Kilometern. Dazu Gelenk schonend. Und ein bisschen schön dürfen sie auch gern aussehen.
Also geht man in ein Sportgeschäft und lässt sich beraten. Die Standard-Frage der Verkäufer ist dann oft: „Sollen es ein paar schnelle sein?“
Was für eine Frage. Natürlich! Wenn ich damit schneller bin, sind es genau die richtigen.
Hier liegt die Falle: „Schnell“ heißt in diesem Fall zwar leicht, dafür aber eine dünne Sohle, kaum Dämpfung, also wenig Gelenk schonend, damit ungesund und oft auch noch teuer.
Da die wenigste Läufe Wettkämpfe sind, somit ungeeignet.
Möchte man sein Hobby einige Jahre länger betreiben, sollte man sehr sorgsam mit den Fußgelenken, Achillessehnen, Knien und einigen weiteren Teilen im Köper, die bei Überbelastung ordentlich Ärger machen können, umgehen. Also ein paar nicht ganz so schnelle, dafür aber gesunde Laufschuhe!
Aber ab und zu laufe ich ja doch mal einen Wettkampf und dann kommt der Ehrgeiz durch. Hier könnte man doch mal was riskieren. Ich gebe dem Körper ja hinterher auch Erholungszeit.
Seit ein paar Jahren gibt es sogenannte Carbon-Schuhe. Das sind moderne High-Tech-Erzeugnisse, bei denen eine Carbonplatte in die Sohle integriert wurde. Diese soll die Energieübertragung effizienter gestaltet und mit ihrer federnden Wirkung den Läufer schneller machen.
Die regelmäßigen Verbesserungen des Marathon-Weltrekordes in den letzten Jahren werden zu einem Teil auf diese Schuhe zurückgeführt. Machen die also wirklich schnell?
So sicher war ich nicht. Und bloß mal zum Ausprobieren eine stolze Summe um die 200 Euro auf den Ladentisch legen… Dafür ist der Spaß zu teuer.
Nun hatte ich die Gelegenheit vor zwei Wochen ein Paar solcher Schuhe im Rahmen einer Werbeaktion wirklich mal über etliche Kilometer auszuprobieren. Ich war angetan. Es ist ein bisschen wie Federn unter den Fußballen. Da wo andere Schuhe den Fuß stützen und stabilisieren, muss man den Fuß zwar selber stabil halten, um nicht rumzueiern, aber solange ich nicht völlig am Ende meiner Kräfte bin, sollten sie schon etwas schneller machen. So mein Gefühl. Also nie würde ich einen Marathon damit durchstehen, auch für einen Halbmarathon würde wahrscheinlich meine Kraft in den Füßen nicht ausreichen, aber über 10 Kilometer optimal.
Ha! Ich hatte mich doch beim Elbdeich-Marathon in Tangermünde angemeldet, für den 10-Kilometer-Lauf, auf Asphalt. Diese Schuhe wären genau richtig für diesen Zweck geeignet. Um es kurz zu machen: Nach einigen Recherchen durch verschiedene Online-Shops standen sie ein paar Tage später bei mir zu Hause.


Tangermünde ist ein super organisiertes Laufevent, an dem ich schon oft teilgenommen hatte. Diesmal also mit Carbon-Schuhen.
Die Bedingungen, Temperatur und Wind, gut. Das Rennen verlief auch gut. Am Ende stand eine für meine Verhältnisse passable Zeit von
43:38 min
Damit war ich zufrieden.
Gegenüber dem Vorjahr war ich ca. 1,5 Minuten schneller, was schon eine ganze Menge ist. Bleibt die Frage:
Welchen Anteil daran haben die Carbon-Schuhe? Es gibt ja viele Faktoren, Trainingszustand, Tagesform, Wetter, Renneinteilung und mehr.
Wie groß der Einfluss der Schuhe ist, ist schwer zu beantworten. Möglicherweise liegt ein Effekt auch darin, dass man durch die Schuhe zu einem sauberen Laufstil animiert wird. Dann hätten sie ja auch einen Sinn.
Was ich weiß, ist, dass ich sie bei nächster Gelegenheit wieder anziehen werde. Und für ein Gesprächsthema unter Läufern sind sie auch allemal gut.