von Karin und Helmut Siegmund
„Den Wolken ein Stück näher“, so oder ähnlich muss es in den Köpfen einiger aus der Beunaer Laufgruppe herumgespukt haben, als die Idee im Jahre 2018 geboren wurde, 2019 abermals einen etwas anderen Höhepunkt als die ohnehin schon geplanten Laufevents zu schaffen.
Eine schon seit einigen Jahren schöne Tradition sollte ihre Fortsetzung finden.
Geboren war die Idee
Schleichen kann jeder. Laufmiezen/-kater können rennen!!!
Wenn’s sein muss auch über’n Berg.
Die organisatorischen Belange zur Umsetzung dieses Vorhabens lagen in den bewährten Händen der Laufmiezen Bärbel und Andrea.
Schnell war der Termin vom 11.07. bis zum 19.07. bzw. 21.07. 2019 fixiert, Buchungen von Räumlichkeiten in Oberstdorf und Umgebung getätigt und Teilnehmer gefunden.
10 Wanderwütige oder besser Wanderwillige waren bereit, den Weg von Oberstdorf nach Meran von Hütte zu Hütte bis in maximal 3019 Meter Höhe in Angriff zu nehmen.
Mit dem nötigen Respekt vor den Bergen entschieden wir uns für die Wanderroute E5 mit dem Zusatz Ü50. Der „Klassiker“ kann ja später noch folgen, so unsere vorsichtige Aussage.
Am 12.07.2019, es war tatsächlich ein Freitag, begann unsere Tour unter Leitung des Bergführers „Wolfi“, der sich im Laufe der Überquerung als ein sehr kompetenter und pädagogisch verständnisvoller Leiter erwies, immer ein Auge auf uns alle hatte und konsequente Entscheidungen traf, die von Anfang an den Erfolg der Überquerung garantierten.
Unzählige Herausforderungen sollten auf uns zu kommen. Gut für uns, davon nicht nur nichts gewusst, sondern auch kaum etwas geahnt zu haben, war es doch für fast alle von uns das erste Mal, die Alpen zu überqueren.
Regen über Regen am ersten Tag. Lange Wege und Steige über Stock und Stein, teilweise mit festem Griff an den Gebirgswänden, um Halt zu finden, waren zu bewältigen.
Die noch vorhandenen Schneedecken verlangten erst recht festes Schuhwerk und beanspruchten unsere Muskeln nicht minder; und das alles mit zusätzlicher Belastung von ca. 8 bis 10 kg Wochengepäck im Wanderrucksack.
Unter dem Motto „Einer für Alle; Alle für Einen“ meisterten wir aber gemeinsam und eng miteinander verbunden selbst die kompliziertesten Abschnitte gesundheitlich unbeschadet. Es sollte sich bald zeigen, dass genau dieses Zusammengehörigkeitsgefühl und die Verbundenheit in den Hütten erneut gefragt waren. Wenn auch in einer ganz anderen Form.
Hier war es mehr die Gestaltung der Schlafmöglichkeiten, die nach Gemeinsamkeit und Verbundenheit verlangten. Allerdings mit dem erforderlichen disziplinierten Abstand zum Nebenmann oder zur -frau, ohne sich ganz nahe zu kommen. Das war bei der Gestaltung der Matratzenlager nicht immer so einfach. Allerdings gab es diesbezüglich keine Klagen.
Keine Berührungsängste hatten wir bei der Gestaltung der Hüttenabende. Sangesfreudig und immer einen lustigen Spruch auf den Lippen regten wir durchaus auch unsere Mitbewohner oder besser Mitschläfer zu Einzelbeiträgen an.
Allerdings, das Beste an der Tour war: Keiner wurde zurückgelassen, alle kamen gesund und munter wieder zu Hause an und alle bestätigten die Alpenüberquerung als ein wunderschönes, unvergessliches Erlebnis.
Die Berge wurden zu unseren Freunden.
„Immer auf der Höhe! Zu Fuß über die Alpen.“
Und hier noch Tiroler Dialekt: