am 3. Oktober 2025
Es ist der 30. Geiseltalseelauf dieses Jahr – von vielen meiner Vereinsfreunde eifrig vorbereitet. Zum Jubiläum sogar etwas Besonderes an der Streckenführung, das Ziel nämlich am Ende der Braunsbedraer Seebrücke, die 200 m in den See ragt. Da habe ich mich für die Hauptstrecke, den Halbmarathon angemeldet. Ich weiß nicht, wie oft ich den Geiseltalseelauf schon mitgelaufen bin, jedenfalls gingen die ersten Läufe noch in die Grube runter. Da wo heute der See ist, gab es damals schwarzen Kohlestaub. Und dann dieses Jahr auch noch bestes Laufwetter. Super!
Start ist erst 11 Uhr. Da muss ich mir nicht mal einen Wecker stellen, dachte ich mir.
Naja, fast wär’s schiefgegangen.
Wenn man am Abend noch bei Vassili, dem Braunsbedraer Griechen, zum Essen ist, zu viel auf dem Teller, dazu Wein und Ouzo… viel zu spät ins Bett… Dann wacht man eben erst eine Stunde vor dem Start auf. Das ist nicht gut!
Man kommt auf den letzten Drücker zum Abholen der Startnummer. Bei den meisten Volksläufen steht da eine Schlange und die Sportfreunde, die die Startnummern ausgeben, müssen rotieren. Das war hier zum Glück, dank perfekter Vorbereitung nicht so.
Aber auch das Frühstück vorher zu Hause ist zu spät. 21 Kilometer kann man nicht gut auf nüchternen Magen absolvieren. Die Kohlenhydrate der Marmeladenschnitte sollten beim Start im Blutkreislauf angekommen sein, und nicht noch schwer im Magen liegen. Optimal sind mindestens zwei Stunden vor dem Start.
Was hilft’s? Zu spät ist zu spät. Also trotzdem noch einen Schnell-Kaffee und eine Marmeladenschnitte. Dass ich die Strecke irgendwie schaffe, daran hatte ich keinen Zweifel, aber ein paar Ansprüche an die benötigte Zeit hatte ich schon.
Es hieß also den Körper möglichst schnell von Trägheit auf Aktivität umzustellen. Das Schöne an Langstrecken ist ja, dass man am Anfang relativ langsam laufen kann. Dadurch ging es. Das angeschlagene Anfangstempo wird gegen Ende noch hart genug. So glückte mir ein relativ gleichmäßiger Lauf, was für ein gutes Ergebnis optimal ist.
Am Ende hat es mit 1:39 Stunden für den Sieg der Altersklasse gereicht.

Auf meiner Uhr steht jetzt:

Hä? Das wären über drei Tage Trägheit. Das werde ich wohl nicht durchhalten. Morgen ist Ruhetag, aber auf das Training am Sonntag früh mit meinen besten Lauffreunden freue ich mich schon.
Wird auch nötig sein, der nächste Wettkampf kommt bestimmt. Und vielleicht verschlafe ich da nicht.